LV: Klassiker der Gesellschaftskritik

Wir freuen uns, dass wir auch im kommenden Semester eine Lehrveranstaltung anbieten können. Mag. Mag. Dr. Martin Haselwanter hat sich bereit erklärt, das Seminar „Klassiker der Gesellschaftskritik“ im Rahmen der Kritischen Uni anzubieten – danke dafür!

Anhand drei aufbauender Themenblöcke wird mittels der Lektüre „klassischer Texte“ erstens der Frage nachgegangen, was mit dem Begriff Kritik bzw. Gesellschaftskritik gemeint ist. Zweitens wird konkret auf Strömungen gesellschaftsanalytischen Denkens – marxsche Theorie, Psychoanalyse, Feminismus, Postmoderne – Bezug genommen. Drittens finden besonders aktuelle Debatten Beachtung (Sexismus, Flucht, Migration, Religion etc). Behandelt werden:

  • Platon: Höhlengleichnis
  • De La Boëtie: Von der freiwilligen Knechtschaft des Menschen
  • Kant: Was ist Aufklärung
  • Engels/Marx: Kommunistisches Manifest
  • Lafargue: Recht auf Faulheit
  • Most: Gottespest
  • Freud: Über eine Weltanschauung
  • Reich: Einbruch der sexuellen Zwangsmoral
  • Horkheimer: Traditionelle und Kritische Theorie
  • Debord: Gesellschaft des Spektakels
  • Della Costa: Die Frauen und der Umsturz…
  • Lyotard: Was ist Postmodern
  • Harraway: Cyborg Manifesto
  • Žižek: Der neue Klassenkampf: Die wahren Gründe für Flucht und Terror

Zur Anmeldung geht’s hier (LV-Verzeichnis)!

 

Kapitalismuskritik – das Seminar zum Nachlesen

Für alle, die es im letzten Semester nicht in unser 1. selbstverwaltetes Seminar geschafft haben: Einige Präsentationen und Handouts der Seminarteilnehmer_innen sind hier einsehbar – danke an alle fürs Mitarbeiten und für die Bereitstellung der Materialien!

  1. Kapitalismuskritik – eine Einführung
  2. Formen der Kapitalismuskritik
  3. Einführung in die Kritik der Politischen Ökonomie
  4. Normalität
  5. ethisches Wirtschaften / Allison
  6. Alternativen zum Kapitalismus

LVs der Kritischen Uni im WiSe 2015/2016

Einführung in die Kritische Psychologie
Niemetz Tassilo, BSc MSc
Vogler Tanja, BSc MSc

Lernergebnis:
Die Teilnehmenden sollen sich einen Überblick über die Grundlagen (philosophische, wissenschaftstheoretische, gesellschaftstheoretische, methodologische) der Kritischen Psychologie, sowie der Ergebnisse der Kritisch psychologischen Kategorialanalyse erarbeiten. Es soll kritisches Denken auf Grundlage der Erkenntnisse der Kritischen Psychologie ermöglicht werden. Insgesamt sollen Einblicke in alternative Psychologie(n) gegenüber traditionellen Ansätzen erfolgen.

Inhalt:
Das Seminar soll eine Einführung in die Grundlagen der Kritischen Psychologie im Sinne Holzkamps darstellen. Kritische Psychologie ist ein, seit den 1970er Jahren erarbeitetes Paradigma der Psychologie, welches auf den historischen Materialismus aufbaut. Es existieren viele kritisch psychologische Ansätze, wie beispielsweise die Psychoanalyse, kulturhistorische Ansätze, feministische Psychologien und poststrukturalistische Richtungen. Gemeinsam ist ihnen zum einen ihre Kritik und Abgrenzung vom experimentell orientierten Mainstream der Psychologie und andererseits die „Auseinandersetzung mit irgendeinem Aspekt des gesellschaftlichen Status quo“ (Markard, 2009). Der Kritischen Psychologie kommt in dieser Vielfalt aufgrund ihres paradigmatischen Charakters eine Sonderrolle zu. Im Rahmen dieses Seminars sollen sich die Teilnehmenden aktiv mit der Kritischen Psychologie Holzkamps auseinandersetzen, welche über reine Kritik hinaus einen alternativen wissenschaftstheoretischen und methodologischen Ansatz bietet.

Kritik am Mainstream, Psychophylogense, historisch-funktionale Rekonstruktion des Psychischen, Kritisch-Psychologische Kategorialanalyse, Kategorien des Psychischen: Handlungsfähigkeit – Denken – Emotionalität – Motivation, Handlungsfähigkeit im Kapitalismus.

Arbeit – Müßiggang – Zeitwahrnehmung
Prof. Keller Friedrich, PhD

Lernergebnis:
Überprüfung der 1883 von Paul Lafargue im Pamphlet „Das Recht auf Faulheit – Widerlegung des Rechts auf Arbeit “ formulierten These:
Eine seltsame Sucht beherrscht die Arbeiterklasse aller Länder, in denen die kapitalistische Zivilisation herrscht. Diese Sucht, die Einzel- und Massenelend zur Folge hat, quält die traurige Menschheit seit zwei Jahrhunderten. Diese Sucht ist die Liebe zur Arbeit, die rasende, bis zur Erschöpfung der Individuen und ihrer Nachkommenschaft gehenden Arbeitssucht.

Inhalt:
Exemplarische Aufarbeitung folgender Themenkreise:

Zwangsarbeit als Basis von Kultur/ Zivilisation (Sklaven, Leibeigene, Arbeitshäuser – Gefängnisse)
Veränderung der gesellschaftlichen Wert-/ Gering-Schätzung von Arbeit in der Antike, im Feudalismus und im Kapitalismus
Zeitmessung als Instrument ökonomischer Veränderungen
Industrielle Reservearmee als Instrument des Lohndumpings
Arbeitslosigkeit als Stigma
Arbeitszeitverkürzung als Mittel gesellschaftlicher Veränderung
(Post)-Fordismus

Weibliche- männliche Arbeit
Geschlechtsarbeiterinnen
Entfremdete – schöpferische Arbeit (Hobby)

Neustrukturierung von Arbeit in der globalisierten Gesellschaft

Einstellung von religiösen und politischen Gemeinschaften (Frühchristentum, Klöster/ Subotnik in der UdSSR, Arbeitsmythos in der Sozialdemokratie)
Wertschätzung der Arbeit/ des Müßigganges im Spiegel philosophischer/ literarischer Texte

Präsentation von Arbeit in Filmen:
Charly Chaplin: Modern Times (You-tube)
Glawogger Michael: Workingmans death (You tube)

Patriarchat und Kapitalismus. Die gesellschaftliche Basis intersektionaler Herrschaftsverhältnisse.
Mag. Mag. Dr. Flatschart Elmar

Lernergebnis:
Verständnis des Zusammenhangs patriarchaler und kapitalistischer Verhältnisse; Fundierung der Analyse intersektionialer Herrschaftsartikulationen.

Inhalt:
In rezenten kritischen Debatten wird ein besonderer Fokus auf das Problem intersektionaler Herrschaftsartikulationen gesetzt. Es geht dabei meist darum, den Zusammenhang von verschiedenen Macht- und Herrschaftsachsen in ihrer konkreten Aktualisierung zu bestimmen. Dabei werden etwa konkrete Akteur/innen analysiert und festgestellt, wie und ob sie von verschiedenen Unterdrückungsformen betroffen sind. Bisweilen werden auch Strukturen benannt, die für diese Unterdrückung verantwortlich sind. Weniger verbreitet ist allerdings Begründung und mechanismische Erklärung jener Strukturen selbst, mithin fehlt eine stratifiziertes Emergenzverständnis, dass jene Strukturen und aktuale/individuelle Unterdrückungserfahrungen miteinander kausal verknüpft.

Diese Verknüpfung kann nur dann erfolgen, wenn die kontingenten Erscheinung bzw. die unverbunden bleibenden Strukturen im Kontext einer gesellschaftstheoretischen Rahmung erklärt werden und auf diese Weise in ihrer bestimmten Relation erörtert werden. Diese gesellschaftstheoretische Rahmung fehlt in neueren Analysen oftmals. Sie muss allerdings nicht gänzlich neu erfunden werden, in vieler Hinsicht kann an bestehende ältere Theorievorschläge angesetzt werden, die sich v.a. mit dem Verhältnis von Patriarchat und Kapitalismus als gesamtgesellschaftliche Mechanismen beschäftigt haben. Auch wenn damit auf den ersten Blick nicht alle aktualen Unterdrückungserfahrungen abgedeckt sind, kann eine derartige Rahmung über verschiedene Vermittlungsebenen doch dazu beitragen, auch solche Artikulationen zu fundieren, die nicht in den klassischen Subjektentitäten „Geschlecht“ und „Klasse“ aufgehen. In der Tat kann nachgewiesen werden, wie derartige und andere Subjektivitäten der Ausdruck einer spezifischen Herrschaftsformation sind, die zwischen subjektloser und partikularisierender Herrschaft oszilliert.

Im Seminar wird es darum gehen, diesen theoretischen Zusammenhangnachzuvollziehen. Dabei wird ein dreigliedriger Aufbau zugrunde gelegt. In einemersten Block werden kapitalismuskritische Überlegungen besprochen undhinsichtlich ihrer (fehlenden) Offenheit für eine gesellschaftstheoretischePatriarchatsanalyse befragt. In einem zweiten Block werden jene vornehmlichfeministisch orientierten Ansätze besprochen, die – von derkapitalismustheoretischen Beschäftigung herkommend – diegesellschaftstheoretische Patriarchatsanalyse kategorial weiterentwickelten.Schließlich werden in einem dritten Block die Anknüpfungspunkte für eineintersektionale Analyse thematisiert, wobei v.a. Texte privilegiert werden, die sichmit der Kompatibilität von subjekttheoretischen bzw. intermediären und abstraktgesellschaftlichenTopoi beschäftigen.

Mit W_Orte Sprache queer_en
Mag. Dr. Klemenc Judith

Lernergebnis:
Texte, deren W_Orte eine Sprache queeren und in einer Publikation heraus_ge_geben werden. Prä_sentation und Lesung am 22. 1. 2016 um 19.00 in der Bäckerei, Dreiheiligenstraße 21a, 6020 Innsbruck.

Inhalt:
W_Orte, was heißt das, was könnte dies heißen, was würde dies für uns, für eine_n Selbst heißen? Ja, und vor allem, an wen würden sich W_Orte richten, wer wird da an_gesprochen und vor allem wer nicht? Wem werden W_Orte zu_ und ein_ gesprochen, gar ver_sprochen? Welches Ver_Sprechen lauert in der Sprache, durch die sich etwas und eben auch nicht aus_drückt?

Und was heißt queer_en? Was könnte es heißen, für uns, für eine_n Selbst, die w_orten?

Diesen Fragen soll in einem ersten Seminarblock nach_gegangen werden. Und dies im w_örtlichen Sinne. Ein Nach_Denken im Gehen, ein dialogisches Sprechen als eine Form inter_aktiven Arbeitens an und mit Frage_Stellung_en, die W_Orte und Queer_en thematisieren.

In einem zweiten Seminarblock sollen W_Orte ver_ und ge_sucht werden, durch das etwas zum Sprechen kommt, das eine Sprache queer_t. Sich queer durch Texte aus_drückt, sei es mittels Prosa, Lyrik, Drama, Auf_Sätze …

Im dritten Seminarblock werden jene W_Orte, jene Texte ver_antworten. Auf Hörer_innen, Leser_innen, Schreiber_innen, auf Sprecher_innen … sie werden eine Sprache ver_antworten, durch die sich etwas und eben auch nicht aus_drückt. Dieses Etwas wird es sein, das sich queer legt, darüber, darin und daraus.

In einer Publikation, die am 22. 1. 2016 um 19.00 in der Bäckerei prä_sentiert wird.

Hannes Wendler hat das Manuskript „Alterität – ψεῦδος – … Mit W_orten Sprache queeren“ verfasst, welches du hier als PDF herunterladen kannst. LINK

Geschichte, Konzepte und Begriffe kritischer Geschlechterforschung: Geschlechterverhältnis im Neoliberalismus

Titel: Geschichte, Konzepte und Begriffe kritischer Geschlechterforschung: Geschlechterverhältnis im Neoliberalismus
Typ: 603108 KU/2
Lektor/in/n/en: Dr. Tove Soiland
http://orawww.uibk.ac.at/public_prod/owa/lfuonline_lv.details?sem_id_in=10S&lvnr_id_in=603108

Sozialisation – Biografie – Geschlecht: Geschlecht als Organisationsprinzip von Erziehung, Bildung und Arbeitsteilung: Herkunft&Zukunft“

Titel: Sozialisation – Biografie – Geschlecht: Geschlecht als Organisationsprinzip von Erziehung, Bildung und Arbeitsteilung: Herkunft&Zukunft“
Typ: 603139 SE/2
Lektor/in/n/en: ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Michaela Ralser
http://orawww.uibk.ac.at/public_prod/owa/lfuonline_lv.details?sem_id_in=10S&lvnr_id_in=603139

Der (im)perfekte Mensch. Theorie und Kritik der Normalität

Titel: Der (im)perfekte Mensch. Theorie und Kritik der Normalität
INFO: Anrechenbar für Studierende mit Schwerpunkt „gender studies“ und für Studierende mit Schwerpunkt „disability studies“!)
Typ: 603099 SE/2
Lektor/in/n/en: Dr. Heike Raab
http://orawww.uibk.ac.at/public_prod/owa/lfuonline_lv.details?sem_id_in=10S&lvnr_id_in=603099

Sozialisation – Biografie – Geschlecht: Geschlecht als Organisationsprinzip von Erziehung, Bildung und Arbeitsteilung: Bildung und Herrschaft I

Titel: Sozialisation – Biografie – Geschlecht: Geschlecht als Organisationsprinzip von Erziehung, Bildung und Arbeitsteilung: Bildung und Herrschaft I
Typ: 603118 SE/2
Lektor/in/n/en: Univ.-Prof. Dr. Kornelia Hauser
http://orawww.uibk.ac.at/public_prod/owa/lfuonline_lv.details?sem_id_in=10S&lvnr_id_in=603118

Politische Theorie: Alternative Technologien im Patriarchat: eine Herausfoderung der Zeit

Titel: Politische Theorie: Alternative Technologien im Patriarchat: eine Herausfoderung der Zeit
Typ: 402078 SE/2 SE
Lektor/in/n/en: O.Univ.-Prof. Dr. Claudia von Werlhof
http://orawww.uibk.ac.at/public_prod/owa/lfuonline_lv.details?sem_id_in=10S&lvnr_id_in=402078